30.1.07

Benarde Tijden

heute mal wieder nur einpaar Sätze zur Gegenwart:

- ich bin gerade in meiner Prüfungswoche zum Abschluss des Wintersemesters. (Dieses endet am Freitag, und das neue beginnt eine Woche später. Ach, ist das in Deutschland schön mit den langen Semesterferien...). Gestern Abend hatte ich eine VWL-Klausur "Industrial Economics" und diesen Freitag folgt dann die Klausur in "Markets and Competition"....

- seit letzter Woche spreche ich auch offiziell Niederländisch. Bravorös habe ich meinen Kurs mit einer 7 abgeschlossen. Dabei hatte ich die größte Aufgabe in der Klausur schlichtweg übersehen. Deswegen war ich auch nach einer halben Stunde als erster fertig... :-) Im restlichen Teil der Klausur war ich aber so spitze, dass ich es mir ersparte, einen längeren Aufsatz am Stück zu schreiben.... :-)

- mit dem Ende des Wintersemester endet für viele meiner Erasmusfreunde deren Erasmuszeit. Fast 80% der Austauschstudenten bleiben nur ein Semester im Ausland und nur ein geringer Teil macht es richtig wie ich und bleibt 2 volle Semester hier.

- ab Samstag werde ich mit einigen Freunden, die bald nach Hause fahren, einen abschliessenden Holland-Trip unternehmen. Dabei gehts während 4 Tagen nach:
Den Haag, Delft, Schrieveningen, Rotterdam, Antwerpen (BE), Amsterdam....
Ich hoffe, ich kann euch dann einige nette Bilder liefern.

- und danach beginnt mit vielen neuen Erasmusleuten die Introduction Week

- und danach gehts zum Karneval nach Kölle. ( ich muss doch direkt mal die alten Lieder üben. Jungs erinnert ihr euch nach ans Tischkickern und die super Musik in Karlsruhe??? )

Ihr seht also, auch die nächsten 2 Wochen könnten ganz lustig werden. Falls ich da nicht so häufig schreiben kann, könntet ihr ja mal mit lustigen Storys oder nur irgendwelchem Allerlei in die Bresche springen.

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24.1.07

Winterpret



Da es an der Stelle üblich ist einpaar Schneebilder zu veröffentlichen, mache ich das heute! Gestern habe ich leider den ersten Schnee verschlafen, aber heute morgen war ich zum Glück etwas früher wach, so dass ich euch heute das Winterpret=Schneevergnügen präsentieren kann. Zu einem Schneeball hat es leider nicht gereicht....
Und auch das Schlittenfahren gestaltet sich in Holland eher schwierig, die Pisten sind aufgrund ihrer Steilheit nur von der Schwierigkeit "schwarz", so dass sie leider nicht für Schlitten geeignet sind...

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An der Stelle

Heute in der Zwischenpause meines Knowledge Modelling Kurses:

Ich: Sir, do you by any chance know Professor Studer - he is doing very similiar research at my home university.
Dozent: Hmm Studer, you don't mean Rudi Studer do you?
Ich: Yes that's him!
Dozent: Of course I know Rudi. What city is it again?
Ich: Karlsruhe...
Dozent: Oh yeah - these guys are really big in automated reasoning and knowledge management.

Ich bin geradezu erschrocken - mein ganzes Studium über war ich der festen Überzeugung dass das AIFB ein Haufen von Alibi-Infos zur Qual der Wiwis ist und jetzt so was - die machen tatsächlich richtige Forschung! An der Stelle eine Welt bricht zusammen an der Stelle...

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23.1.07

Besuch & Schnee

Hej,

endlich ist das richtige Schweden wieder zum Leben erwacht!
Es hat das erste Mal seit Anfang November wieder geschneit und auch gleich eine ganze Menge.
Mindestens 20 cm in der Nacht von Samstag auf Sonntag.
Das hier ist noch mein altes Lappis Hüttchen. 4. OG aber mit Blick auf nach hinten auf den Wald!


Da ich bisher nur zur Untermiete gewohnt habe, 'darf' ich ende des Monats in das Gebäude schräg gegenüber ziehen. Einerseits schade aus dem grandiosen Korridor ausziehen zu müssen und dann noch in den ersten Stock(d.h. alle können mich beim Lernen stören) aber andererseits nett weil ich dadurch eine kostenlose Wohnung für Juni und Juli habe. Merkwürdig aber wahr, das SSSB verlangt für diese Monate keine Miete ...
Da ich hoffentlich diese Monate irgendwo anders mit einem Praktikum verbringe, könnten Interessierte, Bekannte, Verwandte kostenlos den Sommer über in Sthlm wohnen. Bei Bedarf bitte frühzeitig anmelden :)



Über das Wochenende war Timo (die Nase rechts im Bild) da. Wie immer wurde meine inzwischen recht ausgefeilte Touritour durchgezogen. Von den abendlichen Aktivitäten gibt verständlicherweise wieder mal kein Bildmaterial.

Abschließend ist noch zu sagen, dass Stockholm mit Schnee noch ein ganz anderes Bild bietet als ohne. Oben im Bild der köngliche Palast.
Und hätte ich gerade eine Kamera griffbereit, so hätte ich ein Reh im Schnee vor meinem Fenster fotografieren können...
vielleicht beim nächsten mal.

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21.1.07

Mitte Januar

Was mache ich so zur Zeit:

- Ich habe gerade einen Gronto-Flug gebucht!
nach meinem Abstecher nach Groholm im letzten August, folgt Anfang Mai ein Zusammenführen von Gronto! Damit werde ich im Mai ein vollständiger Grontoholmer! Chris, ich freue mich auf die 2 Wochen in Kanada!

- Ich kann Kochen! Inzwischen bin ich in Groningen zum Meisterkoch aufgestiegen. Aufgrund des Fehlen einer Mensa und dem trotzdem großen Hunger nach warmen Mahlzeiten hat mich meine Zeit hier in Groningen dazugebracht kochen zu lernen. Meine Spezialität ist das Braten von Fisch! Gestern habe ich es geschafft, anläßlich Michi´s Geburtstag für 10!!! Leute Fisch zu braten...


- meine in Karlsruhe erlangen Bowling-Künste sind aber eher rückschrittlich. An einem netten Abend mit einem kleinen Prosecco-Umtrunk im Anschluss habe ich mit einpaar Freunden die Bowlingkugeln zum Rollen gebracht. (Gruß auch an meinen Kegelclub in der Heimat)

nach dem Bowling wurde dann der Abend mit Wein und Gesang abgerundet....



naja, nicht ganz, eigentlich wurde der Abend mit einem Gespräch über den Atlantik beendet. Oder doch nicht Chris?

-Ansonsten lerne ich an meinem Schreibtisch.


Manchmal gehe ich aber auch



aufgrund von Platzmangel in der Bibliothek....

Tobogganing!

Die letzten Tage habe ich still und heimlich angefangen den langsam beginnenden kanadischen Winter zu hassen - minus 10° Grad bei Windgeschwindigkeiten von über 30 km/h können verdammt kalt sein!

Aber da ist doch noch die andere Seite des Winters - Spaß mit Schnee und Eis! Hatten zwar bisher erst einmal richtigen Schneefall doch dank dauerfhaft unter Null eingependelten Temperaturen hält diese Schneedecke weiterhin durch. So kam mein Mitbewohner Toby Samstag Spätabend auf mich zu und fragte mich ob ich auf eine Runde "Tobogganing" Lust hätte - ich verstand mal wieder nur Bahnhof. Nach kurzer Konversation war klar was der Kanadier mit diesem lustigen Wort meint - Rodeln!


Natürlich war ich dabei - geschwind griffen wir Schlitten, Gummikissen, Pappe und andere rodelbare Objekte, füllten eine Thermoskanne mit heißer Schoki mit Schuß und auf gings zum nächstgelegenen Hügel. Die Pistenverhältnisse erwiesen sich als optimaler Kompromiss aus Vereisung und Kontrollierbarkeit und bis auf ungünstig platzierte Hecken und Zäune war der Hügelauslauf fast perfekt - zwei Stunden Rodelvergnügen bis Mitternacht stand nix im Weg!

Sonntag nachmittag gehts noch Mal los um bei besseren Lichtverhältnissen ein paar mehr Actionfotos und Stunts durchzuführen :)

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14.1.07

Dirkules!



Ein Termin der noch vor meiner Ankunft in Toronto im Kalender eingetragen war: Toronto Raptors gegen Dirk Nowitzki und seine Dallas Mavericks. Gott sei Dank bin ich über Mitaustauschstudenten aus Dirks Heimatstadt Würzburg noch an ein Ticket in diesem ausverkauften Spiel gelangt. Wir waren in der Sprite-Zone des Air Canada Centres - sozusagen das Äquivalent zum Stehblock im Fußballstadion in Deutschland - nur $16 für das Ticket und für nordamerikanische Verhältnisse eine Wahnsinnsstimmung (Trommeln, Fangesang und Schiedsrichterbeschimpfungen!) - trotzdem eine ziemlich gute (wenn auch ein bisschen entfernte) Sicht aufs Feld.



Das Spiel begann komplett anders als von der Papierform zu erwarten - Toronto machte viel Druck und konnte im Laufe des ersten Viertels mit 10 Punkten davonziehen. Dallas und insbesondere Dirk in dieser Phase sehr unauffällig.



Das zweite Viertel ging dann ganz ähnlich weiter: Toronto machte weiterhin das Spiel und Dallas schaute seelenruhig zu wie die Führung auf zwischenzeitlich 16 Punkte anwuchs. Das war dann Dirk zu viel und mit ein paar beherzten Aktionen verkürzte er praktisch im Alleingang auf 11 Punkte Rückstand zur Halbzeit.



In der Halbzeitpause gab es eine sehr beeindruckende Artistenshow zu sehen - zwei mukelbepackte Typen die sich gegenseitig geradezu spielerisch hochheben konnten - schwer zu beschreiben aber meine Arme nur vom Zusehen Muskelkater bekommen!

Drittes Viertel dann analoger Verlauf zum Ende des zweiten - viele dumme Ballverluste auf beiden Seiten und bei Dalls treffen in erster Linie Nowitzki und Terry (drei 3-er in diesem Viertel). Toronto reduzierte den Druck weiter und probierte den Vorsprung über die Zeit zu retten - Ende des Viertels noch sechs Punkte!



Zum Unverständnis aller Toronto-Fans begannen die Dinos das letzte Viertel ohne Ihren Superstar Chris Bosh der sich bis 5 Minuten vor Schluß auf der Bank ausruhte. Folgerichtig gewann Dallas in dieser Phase die Mehrheit aller Rebounds und konnte zum ersten Mal in der ganzen Partie in Führung gehen (mit einem Punkt). Zu diesem Zeitpunkt dann Timeout Toronto und Wiedereinwechslung von Bosh. Wieder viele überhastete Angriffe von Dallas und Toronto war wieder vier Punkte weg. Besonders bezeichnend in dieser Phase zwei verworfene Freiwürfe von Dirk und anschließend sein erstes Foul - dummerweise ein Offensivfoul und danach auch noch gemeckert - technisches Foul! Anthony Parker tritt für die Raptors zum Gratis-Freiwurf an und verwirft - das sollte sich noch böse rächen! Dallas kommt im folgenden hektischen Hin- und her auf einen Punkt heran. Der Höhepunkt der Partie stand bevor: Toronto im Angriff und dann Trubel und Chaos - Sprungball und noch 30 Sekunden! Sprungball und dann Trubel und Chaos - noch ein Sprungball! Sprungball Dallas bekommt ihn unter Kontrolle und noch knapp 15 Sekunden zu spielen. Timeout und im anschließenden Angriff zieht Nowitzki drei Angreifer auf sich - Howard steht frei und verwandelt einen Korbleger 0,9 Sekunden vor Schluß - 2. Führung für Dallas und das wars dann auch - Was für ein Spiel! Wahnsinn auch die Atmosphäre - 30 Sekunden vor Schluß war die ganze Arena auf den Beinen - 29 Sekunden später Totenstille!




Mit diesem Dirk könnte es dieses Jahr wirklich klappen!

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13.1.07

Tagträumer

Wir alle kennen die Problematik: Etwas ist schon so automatisiert im Bewegungsablauf gespeichert, dass wir uns keine Gedanken dabei machen, wie wir sie machen. Einfach Dinge wie Zähneputzen oder Anziehen.

Ein schwerer Fall von solch Träumerei ist mir gestern passiert.
Wie jeden Tag (!) ging ich auch gestern Mittag in die Universitätsbiliothek.
Den Karlsruher Studenten wird die Problematik in der neuen Bib bekannt sein, dass es dort unmöglich ist, ein Schliessfach zu bekommen, weil Dauerbeleger (=DauerBibGeher) auch nachts ihr Schiessfach belegen und so nie eines frei ist.
Hier in Groningen hat man sich mit einem Code- und Terminalsystem ausgerüstet, wodurch abends um 22h (!) alle Schliessfächer geöffnet werden. Um ein Fach zu belegen/verschließen, gibt man die Fachnummer in einem Terminal ein und dazu einen persönlichen Code. Um das Fach wieder zu öffnen, benötigt man später die Fachnummer plus den persönlichen Code.

Ich ging also in die Bib.....

.....Aufgewacht bin ich eigentlich erst wieder, als ich an meinem Platz im Lesesaal über meine Schliessfachnummer nachgedacht habe. Man muss sich nämlich jeden Tag aufs neue merken, wo man sein Fach hat,und wie die Nummer dazu ist. Leider ist mir es dann gestern passiert, dass ich keinen Schimmer davon hatte, wo überhaupt mein Schliessfach ist (in welchem Gang) und welche Nummer es hat. Klasse! Was bedeutete das für mich?

Ich durfte lernen, lernen und noch mal lernen und zwar bis um 22h!

Weil ja erst dann alle Schliessfächer geleert sind und alle geöffnet werden. Mit 3 anderen Leidensgenossen und dem Security-Personal konnte ich nach 10 Minuten das Schliessfach mit der Nummer 278 mit meiner Jacke und Tasche finden. Diese Zahl hab ich sicher gestern um 22h zum ersten Mal gesehen..... :-)

Heute hat ich übrigens 789. Die war zum Glück einfach zu merken.

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12.1.07

Schreibblockade aufgehoben!

hej,

lang hat es gedauert, aber heute morgen bin ich mit schlechtem Gewissen aufgewacht und es war einfach mal wieder ein Artikel nötig!
Da ich über einen Monat nichts geschrieben habe, hier eine kurze Zusammenfassung aus dem langweiligen Leben des Mr F.:

Die Schreibblockade wurde von zwei langen home-assignments an der KTH ausgelöst,
Cost analysis & management of creativity...
naja "vorbei und vergessen" oder "aus dem Kopf aus dem Sinn aus dem Leben" :)

Zum Glück besuchten mich anschließend Gregor und Jenny in Sthlm um mich vor dem tiefen Loch rauszuholen. Außerdem hatte ich noch eine Karte für Red Hot Chilli Peppers im Globen:



Globen ist die größte Veranstaltungshalle und dementsprechend eindrucksvoll. Leider ist die erste Stimme schon etwas beschädigt ...
Natürlich wurde kurz vor dem Abflug auch noch herzlich Abschied gefeiert, viele meiner Erasmuskollegen aus dem letzten halben Jahr werde ich wohl nicht mehr wieder sehen.
Never to forget:
Camille
Christine
Matthias
Angus
Mathilde
Xavier
Mirco
Lukas
...
Zwei Tage nach der Ankunft in Darmstadt ging es gleich mal Richtung Universitätsheimat Karlsruhe:
DIE wg besuchen, alte Gesichter wiedersehen und für eine Klausur im März anmelden.
Natürlich konnte ich mir auch nicht die beliebte IW- Weihnachtsfeier entgehen lassen.
Nach einem kleinen Abstecher über Heidelberg ging es dann in die "ruhigen" FamilienFestTage.

Für Silvester ging es nach Würzburg zu meiner "ur-alten" Freundin Tina... einmal durch den Main und zurück. Leider habe ich weder von meinem Jahreswechselschwimmen, noch von Feier bisher Bilder bekommen. Sicher nicht so klangvoll wie NYC aber richtig lustig :).

Letztes Wochenende bin ich mit einer netten Mitfahrgelegenheit nach Leipzig zu meinem "kleineren" Bruder gefahren. Schon beeindruckend was aus der ehemaligen SBZ (Sowjetischen Besatzungszone, nicht meine Wortfindung, so bezeichnet "der DDR-Bürger" seine Heimat) geworden ist.
3€ Eintritt für den "In"-Schuppen hinterlassen einen gewissen Eindruck, auch sonst kann ich einen Besuch und "Pfeffi"-kost nur empfehlen.

Heute abend werde ich mich wohl nochmal nach Heidelberg auf eine weitere Wgfeier begeben und dann montag abend wieder in Stockholm in alter Frische auflaufen!

Da beim Lesen unseres Blocks sicher der Eindruck entsteht in unserem Leben geht es außer um "durch die Gegend reisen", trinken, studieren nur um Oberflächliches, hier ein Auszug aus meiner Kaffeelektüre:
"We must look at the lens through which we see the world, as well as at the world we see, and that the lens itself shapes how we interpret the world." Und etwas weiter mit der gleichen Richtung:
"Being is seeing in the human dimension. And what we see is highly interrelated to what we are."

Leider beisst sich die Katze in den Schwanz, wenn man die Perspektive von Menschen aus anderen Kulturkreisen annimmt z.b. hervorragende Blogs aus Afrika liest: http://www.blogafrica.com/
dass die "lens" sich nicht wirklich unterscheiden und damit die Interpretation auch nur unmerklich. So läßt sich nur feststellen, dass der gedankliche Austausch auch in Schweden nur im gleichen Erfahrungskreis stattfindet: "gut ausgebildete Mittel/Oberschicht Jugend!"

Mir ist bewußt dass der erste Satz selbstreflektiv gemeint ist, ich bin jedoch der Ansicht, dass die eigene Blindheit erst bewußt wird, wenn man auf gegensätzliche Ansichten stößt!
In diesem Sinne ...

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11.1.07

New York, New York

Irgendwann im August schrieb ich mal, dass Peter Ustinov Toronto als ein von Schweizern geführtes New York bezeichnet hat. Da New York nicht mal 1000km von hier entfernt ist kann man es durchaus als touristisches Nahziel bezeichnen und zudem der Bruder meines Mitbewohners Kaan gerade in Manhattan zu arbeiten begonnen hat war ein Besuch mit Überprüfung dieser These schon lange geplant. Mit Milenas zweitem Besuch hier und dem anstehenden Jahreswechsel hatten wir dann endlich genug Druck um den Plan zu verwirklichen.

Typisch nordamerikanisch entschieden wir uns für einen ordentlichen Roadtrip. Als Mietwagen erhielten wir einen goldenen Chevrolet Malibu der sich mit seiner 6-Zyliiindeeer Maaaschineee (für den Christoph) als sehr gutmütiger Cruiser herausstellte. Am 28. ging es dann um 15.00 Uhr und trotz Beginn der Abendrushhour in Toronto kamen wir innerhalb von zweieinhalb Stunden an die amerikanische Grenze - bis dahin also alles nach Plan. Hier wurden wir erwartungsgemäß zum Fingerabdrücken einkassiert. Was am Flughafen 25 Min Warten + 5 Minuten Aktion dauert kostete uns an der Peace Bridge 2,5h Warten + 30 Min Ausquetschen über die komische Zusammensetzung unserer Gruppe, Kaans Bruder und Jobs in NYC. Somit war unser Zeitplan komplett über den Haufen geworfen und wir schafften es irgendwie um 3.00 morgens in Manhattan einzutrudeln.



Am nächsten Tag war aber der ganze Stress vergessen denn die Sonne lachte auf uns herab und so zeigten sich uns Central Park und Fifth Avenue von ihrer schönsten (blätterlosen) Seite. Freitags ab 16.00 ist das Museum of Modern Art umsonst und deshalb hatten wir das als ordentliche sparsame Studenten gleich fest eingeplant. Zum Glück kamen wir um 15.00 Uhr am MOMA vorbei und bemerkten den Aufbau einer gigantischen Anstellanlage und entschieden uns direkt am Anfang der Schlange eine Stunde zu warten - später ankommende Touristen durften sich auf gut zwei Stunden Wartezeit gefasst machen. Das Museum selbst ist über alle Zweifel erhaben - tolle Architektur, gigantische Anzahl von berühmten Gemälden und moderne Kunst der Form "male einen Schwarzen Punkt auf 5x5m Leinwand" auf ein Minimum reduziert.



Nachdem wir den ersten Tag per pedes und Taxi unterwegs waren ging es am Samstag dann in den Untergrund - die New Yorker Subway. Für günstige $7 gibt es das Tagesticket und nach 10 Minuten sind eigentlich alle mulmigen Gefühle ob der Sicherheit oder Sauberkeit beseitigt - zero tolerance ist auch hier eingekehrt. Dazu kommt eine Zuverlässigkeit an der sich die Deutsche Bahn ein Beispiel nehmen sollte. Nach einer fixen Fahrt (dank Expresszüge die nur alle 5 Stationen halten) an den Südzipfel der Manhattaninsel ging es dort aufs Schiff - die legendäre und vor allem kostenlose ( ;) ) Staten Island Ferry. Mit dieser kann man nach Staten Island fahren - viel wichtiger jedoch man fährt an Manhattan, Freiheitsstatue und Brooklyn vorbei und bekommt eine ähnlich tolle Aussicht wie auf den Standardtouristenbooten - und in Staten Island angekommen steigt man aus und gleich wieder ein und ist somit nach einer Stunde ohne wirkliche Wartezeit wieder zurück.



Die Brooklyn Bridge ist ein weiteres Highlight dass wir an diesem Tag bestaunen durften - nach einer kurzen Unterwasser U-bahnfahrt nach Brooklyn machten wir den Rückweg nach Manhattan über die besagt Brücke. Dank des einbrechenden Sonnenuntergangs hatten wir eine besonders beeindruckende Perspektive auf Manhattan, wo wir dann noch die gigantische Narbe der Innenstadt betrachteten: Ground Zero - 6,5 Hektar Leere in dieser dichtbebauten Stadt, immer noch gruselig. Zusätzlich gibt es momentan eine Bildergallerie und in Kombination mit Einbruch der Dunkelheit und einem Obdachlosen der mit einer verstimmten Flöte traurige Lieder spielte war die Atmosphäre "very disturbing".



Zum Abendessen ging es dann nach Soho dass durch seine Nähe zur New York University einige preislich reizvolle Restaurants bietet. So gingen wir zu einem leckeren Thai-Restaurants mit Preisen von circa $10 pro sehr große Portion - das hat schon fast an Kippe-Zeiten in Karlsruhe erinnert!

Sonntag dann das vermeidliche Highlight unseres Trips - New Year's Eve in New York. Tagsüber besuchten wir UNO-Hauptquartier, Grand Central Station und bestaunten die ersten Leute die ihr Quartier am Times Square um 12.00 aufschlugen (wir sollten noch lernen warum). Danach noch Konsumbestaunen bei Macy's und kostengünstiges Aufpolieren der Abendgaderobe bei H&M. Abends ging es dann in ein augenscheinlich feines Hotelrestaurant in Little Italy das Kaans Bruder für den Anlass noch finden konnte. Feines Ambiente und erhöhte Preise ließen einiges erwarten und die Enttäuschung über was kam besonders groß ausfallen: Milena und ich saßen das ganze Essen über im Zug (trotz 5 Beschwerden), 6 Kartoffeln für $7 und auch sonst eher unspektakuläres Essen. Davon schon deutlich frustriert wollten Milena und ich nichts mehr mit der restlichen Abendgestaltung (Stichwort Champagnerflasche für $150 um einen Tisch in der Lounge zu bekommen) zu tun haben und machten uns um elf auf in Richtung Times Square. Diesen konnten wir selbstverständlich nicht mehr direkt erreichen und verbrachten mit einer Menschenmasse in einer Parallelstraße des Broadways die entscheidenden Minuten - wir konnten den Ball-Drop nicht sehen, es gab kein Feuerwerk, und der Spuk war nach 10 Minuten eigentlich vorbei - in Deutschland hat man in manchen Dörfern ein beeindruckenderes Silvester!



Für den letzten Tag hatten wir uns als Abschlußhighlight die Aussichtsplattform des Rockefeller Centers aufgespart - wegen Regen und Nebel konnten wir das jedoch vergessen. Auch der Ersatzplan Metropolitan Museum of Art viel flach da dieses an genau zwei Tagen im Jahr geschlossen ist - 25. Dezember und 1. Januar - spitze! Frustriert entschieden wir uns dem Regen trotzend durch den Central Park zum American Museum of Natural History zu stapfen und verbrachten den Tag mit Bestaunen von Dinoknochen, dem Berühren eines Kometens der älter als die Erde ist und dem Ärgern über das Eintrittssystem mit Aufpreisen für jede zweite Attraktion.



Die Rückfahrt am Dienstag klappte dann sehr gut und ironischerweise war das Wetter wieder spektakulär. Da wir eine Route etwas abseits der großen Interstates wählten konnten wir einen schönen Blick in die USA außerhalb der Metropolen werfen: Scheunen, große Straßen und viel Leere. Dazu noch ein leckeres Frühstück in einem typischen Diner mit All-you-can-drink coffee, pancakes und Rührei. Nach der Rückkehr nach Toronto gegen 17.oo Uhr wirkte meine momentane Heimatstadt fast wie ein Dorf und zurück bleibt eine Erinnerung an eine wirklich beeindruckende Metropole.

Ich freue mich schon auf den nächsten Roadtrip!

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10.1.07

Die ersten 4 Monate sind rumm, aber es kommen noch 6!

So, inzwischen bin ich wieder nach Groningen zurückgekehrt. Auf meinem Weg nach Groningen konnte ich sogar das Flugzeug von Basel bis Amsterdam benutzen, dadurch seht ihr, wie weit Holland von Deutschland entfernt ist (oder wie teuer die Deutsche Bahn ist). Der Basler EuroAirport ist immer eine Reise wert! Denn dieses europäische Gemeinschaftsprojekt liegt genau auf der Grenze zwischen Schweiz und Frankreich (also nicht Deutschland, aber das ist auch nur 3km vom Flughafen entfernt). Deswegen muss man auch im Flughafengebäude zur Kofferaufgabe in die Schweiz einreisen und auf dem Weg zum Gate wieder ausreisen. Wahnsinn!

Später im Flugzeug war es gar nicht so einfach den Unterschied zwischen Schweizern und Holländern auszumachen. Sorry lieber Schweizer aber ihr sprecht ähnlich krächzend wie die Holländer ;-)

Dann der Amsterdamer Flughafen, auch ganz nett! Das Flugzeug landet irgendwo auf einer Landebahn (schien mir in der nähe von Rotterdam zu sein) und fährt dann noch ca. 20 Minuten über 3 Autobahnen zum Flughafengebäude. Immerhin ist der Bahnhof direkt unten im
Flughafen, so dass ich innerhalb von wenigen Minuten in meinem Hochgeschwindigkeitszug nach Groningen saß. (160km ohne Umsteigen dauert 2,5 Stunden mit 10 Unterwegsbahnhöfen....Es soll aber bald ein schneller Zug (wie ICE) in Holland eingeführt werden, wie ich heute in der Zeitung (auf niederländisch!!!!!) gelesen habe.)

Natürlich hatte ich über die Ferien so viel gelernt, dass ich mich am Montag nicht gleich in die Bib begeben musste, sondern abends alte Freunde treffen konnte....


Dabei waren wir wieder in unseren montäglichen Absteige, mit folgenden Bierpreisen

Außerdem lernte ich, warum in den Niederlanden eher wenig Rokmusik gespielt wird, denn Roken is dodelijk (was so viel heißt, dass Rocken tödlich sei!)

Warum ich an diesem Abend aber besonders gut gelaunt war folgender Grund: Ich bin in der Introduction Week für neue Erasmusstudenten Gruppenleiter. Gemeinsam mit meinem Karlsruher Kollegen werde wir eine Gruppe von neuen Erasmusleuten leiten..... Das könnte ganz lustig werden. (Und ich fühl mich dadurch schon fast als Groninger :-)

Also Jungs, ich hoffe mein Beitrag hat euch inspiriert und ihr lasst auch wieder was von euch hören.....

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2.1.07

2007

Auch im neuen Jahr werden wir euch mit den schönsten und interessantesten Geschichten aus Groningen, Toronto und Stockholm versorgen. Doch da wir uns im Moment nicht in diesen Städten aufhalten, bleibt mir nur noch euch:

ein gutes und gesundes Neues Jahr,
a happy new year,
een gelukkig nieuwjaar,
god nytt År

zu wünschen!

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