New York, New York
Irgendwann im August schrieb ich mal, dass Peter Ustinov Toronto als ein von Schweizern geführtes New York bezeichnet hat. Da New York nicht mal 1000km von hier entfernt ist kann man es durchaus als touristisches Nahziel bezeichnen und zudem der Bruder meines Mitbewohners Kaan gerade in Manhattan zu arbeiten begonnen hat war ein Besuch mit Überprüfung dieser These schon lange geplant. Mit Milenas zweitem Besuch hier und dem anstehenden Jahreswechsel hatten wir dann endlich genug Druck um den Plan zu verwirklichen.
Typisch nordamerikanisch entschieden wir uns für einen ordentlichen Roadtrip. Als Mietwagen erhielten wir einen goldenen Chevrolet Malibu der sich mit seiner 6-Zyliiindeeer Maaaschineee (für den Christoph) als sehr gutmütiger Cruiser herausstellte. Am 28. ging es dann um 15.00 Uhr und trotz Beginn der Abendrushhour in Toronto kamen wir innerhalb von zweieinhalb Stunden an die amerikanische Grenze - bis dahin also alles nach Plan. Hier wurden wir erwartungsgemäß zum Fingerabdrücken einkassiert. Was am Flughafen 25 Min Warten + 5 Minuten Aktion dauert kostete uns an der Peace Bridge 2,5h Warten + 30 Min Ausquetschen über die komische Zusammensetzung unserer Gruppe, Kaans Bruder und Jobs in NYC. Somit war unser Zeitplan komplett über den Haufen geworfen und wir schafften es irgendwie um 3.00 morgens in Manhattan einzutrudeln.
Am nächsten Tag war aber der ganze Stress vergessen denn die Sonne lachte auf uns herab und so zeigten sich uns Central Park und Fifth Avenue von ihrer schönsten (blätterlosen) Seite. Freitags ab 16.00 ist das Museum of Modern Art umsonst und deshalb hatten wir das als ordentliche sparsame Studenten gleich fest eingeplant. Zum Glück kamen wir um 15.00 Uhr am MOMA vorbei und bemerkten den Aufbau einer gigantischen Anstellanlage und entschieden uns direkt am Anfang der Schlange eine Stunde zu warten - später ankommende Touristen durften sich auf gut zwei Stunden Wartezeit gefasst machen. Das Museum selbst ist über alle Zweifel erhaben - tolle Architektur, gigantische Anzahl von berühmten Gemälden und moderne Kunst der Form "male einen Schwarzen Punkt auf 5x5m Leinwand" auf ein Minimum reduziert.
Nachdem wir den ersten Tag per pedes und Taxi unterwegs waren ging es am Samstag dann in den Untergrund - die New Yorker Subway. Für günstige $7 gibt es das Tagesticket und nach 10 Minuten sind eigentlich alle mulmigen Gefühle ob der Sicherheit oder Sauberkeit beseitigt - zero tolerance ist auch hier eingekehrt. Dazu kommt eine Zuverlässigkeit an der sich die Deutsche Bahn ein Beispiel nehmen sollte. Nach einer fixen Fahrt (dank Expresszüge die nur alle 5 Stationen halten) an den Südzipfel der Manhattaninsel ging es dort aufs Schiff - die legendäre und vor allem kostenlose ( ;) ) Staten Island Ferry. Mit dieser kann man nach Staten Island fahren - viel wichtiger jedoch man fährt an Manhattan, Freiheitsstatue und Brooklyn vorbei und bekommt eine ähnlich tolle Aussicht wie auf den Standardtouristenbooten - und in Staten Island angekommen steigt man aus und gleich wieder ein und ist somit nach einer Stunde ohne wirkliche Wartezeit wieder zurück.
Die Brooklyn Bridge ist ein weiteres Highlight dass wir an diesem Tag bestaunen durften - nach einer kurzen Unterwasser U-bahnfahrt nach Brooklyn machten wir den Rückweg nach Manhattan über die besagt Brücke. Dank des einbrechenden Sonnenuntergangs hatten wir eine besonders beeindruckende Perspektive auf Manhattan, wo wir dann noch die gigantische Narbe der Innenstadt betrachteten: Ground Zero - 6,5 Hektar Leere in dieser dichtbebauten Stadt, immer noch gruselig. Zusätzlich gibt es momentan eine Bildergallerie und in Kombination mit Einbruch der Dunkelheit und einem Obdachlosen der mit einer verstimmten Flöte traurige Lieder spielte war die Atmosphäre "very disturbing".
Zum Abendessen ging es dann nach Soho dass durch seine Nähe zur New York University einige preislich reizvolle Restaurants bietet. So gingen wir zu einem leckeren Thai-Restaurants mit Preisen von circa $10 pro sehr große Portion - das hat schon fast an Kippe-Zeiten in Karlsruhe erinnert!
Sonntag dann das vermeidliche Highlight unseres Trips - New Year's Eve in New York. Tagsüber besuchten wir UNO-Hauptquartier, Grand Central Station und bestaunten die ersten Leute die ihr Quartier am Times Square um 12.00 aufschlugen (wir sollten noch lernen warum). Danach noch Konsumbestaunen bei Macy's und kostengünstiges Aufpolieren der Abendgaderobe bei H&M. Abends ging es dann in ein augenscheinlich feines Hotelrestaurant in Little Italy das Kaans Bruder für den Anlass noch finden konnte. Feines Ambiente und erhöhte Preise ließen einiges erwarten und die Enttäuschung über was kam besonders groß ausfallen: Milena und ich saßen das ganze Essen über im Zug (trotz 5 Beschwerden), 6 Kartoffeln für $7 und auch sonst eher unspektakuläres Essen. Davon schon deutlich frustriert wollten Milena und ich nichts mehr mit der restlichen Abendgestaltung (Stichwort Champagnerflasche für $150 um einen Tisch in der Lounge zu bekommen) zu tun haben und machten uns um elf auf in Richtung Times Square. Diesen konnten wir selbstverständlich nicht mehr direkt erreichen und verbrachten mit einer Menschenmasse in einer Parallelstraße des Broadways die entscheidenden Minuten - wir konnten den Ball-Drop nicht sehen, es gab kein Feuerwerk, und der Spuk war nach 10 Minuten eigentlich vorbei - in Deutschland hat man in manchen Dörfern ein beeindruckenderes Silvester!
Für den letzten Tag hatten wir uns als Abschlußhighlight die Aussichtsplattform des Rockefeller Centers aufgespart - wegen Regen und Nebel konnten wir das jedoch vergessen. Auch der Ersatzplan Metropolitan Museum of Art viel flach da dieses an genau zwei Tagen im Jahr geschlossen ist - 25. Dezember und 1. Januar - spitze! Frustriert entschieden wir uns dem Regen trotzend durch den Central Park zum American Museum of Natural History zu stapfen und verbrachten den Tag mit Bestaunen von Dinoknochen, dem Berühren eines Kometens der älter als die Erde ist und dem Ärgern über das Eintrittssystem mit Aufpreisen für jede zweite Attraktion.
Die Rückfahrt am Dienstag klappte dann sehr gut und ironischerweise war das Wetter wieder spektakulär. Da wir eine Route etwas abseits der großen Interstates wählten konnten wir einen schönen Blick in die USA außerhalb der Metropolen werfen: Scheunen, große Straßen und viel Leere. Dazu noch ein leckeres Frühstück in einem typischen Diner mit All-you-can-drink coffee, pancakes und Rührei. Nach der Rückkehr nach Toronto gegen 17.oo Uhr wirkte meine momentane Heimatstadt fast wie ein Dorf und zurück bleibt eine Erinnerung an eine wirklich beeindruckende Metropole.
Ich freue mich schon auf den nächsten Roadtrip!
Typisch nordamerikanisch entschieden wir uns für einen ordentlichen Roadtrip. Als Mietwagen erhielten wir einen goldenen Chevrolet Malibu der sich mit seiner 6-Zyliiindeeer Maaaschineee (für den Christoph) als sehr gutmütiger Cruiser herausstellte. Am 28. ging es dann um 15.00 Uhr und trotz Beginn der Abendrushhour in Toronto kamen wir innerhalb von zweieinhalb Stunden an die amerikanische Grenze - bis dahin also alles nach Plan. Hier wurden wir erwartungsgemäß zum Fingerabdrücken einkassiert. Was am Flughafen 25 Min Warten + 5 Minuten Aktion dauert kostete uns an der Peace Bridge 2,5h Warten + 30 Min Ausquetschen über die komische Zusammensetzung unserer Gruppe, Kaans Bruder und Jobs in NYC. Somit war unser Zeitplan komplett über den Haufen geworfen und wir schafften es irgendwie um 3.00 morgens in Manhattan einzutrudeln.
Am nächsten Tag war aber der ganze Stress vergessen denn die Sonne lachte auf uns herab und so zeigten sich uns Central Park und Fifth Avenue von ihrer schönsten (blätterlosen) Seite. Freitags ab 16.00 ist das Museum of Modern Art umsonst und deshalb hatten wir das als ordentliche sparsame Studenten gleich fest eingeplant. Zum Glück kamen wir um 15.00 Uhr am MOMA vorbei und bemerkten den Aufbau einer gigantischen Anstellanlage und entschieden uns direkt am Anfang der Schlange eine Stunde zu warten - später ankommende Touristen durften sich auf gut zwei Stunden Wartezeit gefasst machen. Das Museum selbst ist über alle Zweifel erhaben - tolle Architektur, gigantische Anzahl von berühmten Gemälden und moderne Kunst der Form "male einen Schwarzen Punkt auf 5x5m Leinwand" auf ein Minimum reduziert.
Nachdem wir den ersten Tag per pedes und Taxi unterwegs waren ging es am Samstag dann in den Untergrund - die New Yorker Subway. Für günstige $7 gibt es das Tagesticket und nach 10 Minuten sind eigentlich alle mulmigen Gefühle ob der Sicherheit oder Sauberkeit beseitigt - zero tolerance ist auch hier eingekehrt. Dazu kommt eine Zuverlässigkeit an der sich die Deutsche Bahn ein Beispiel nehmen sollte. Nach einer fixen Fahrt (dank Expresszüge die nur alle 5 Stationen halten) an den Südzipfel der Manhattaninsel ging es dort aufs Schiff - die legendäre und vor allem kostenlose ( ;) ) Staten Island Ferry. Mit dieser kann man nach Staten Island fahren - viel wichtiger jedoch man fährt an Manhattan, Freiheitsstatue und Brooklyn vorbei und bekommt eine ähnlich tolle Aussicht wie auf den Standardtouristenbooten - und in Staten Island angekommen steigt man aus und gleich wieder ein und ist somit nach einer Stunde ohne wirkliche Wartezeit wieder zurück.
Die Brooklyn Bridge ist ein weiteres Highlight dass wir an diesem Tag bestaunen durften - nach einer kurzen Unterwasser U-bahnfahrt nach Brooklyn machten wir den Rückweg nach Manhattan über die besagt Brücke. Dank des einbrechenden Sonnenuntergangs hatten wir eine besonders beeindruckende Perspektive auf Manhattan, wo wir dann noch die gigantische Narbe der Innenstadt betrachteten: Ground Zero - 6,5 Hektar Leere in dieser dichtbebauten Stadt, immer noch gruselig. Zusätzlich gibt es momentan eine Bildergallerie und in Kombination mit Einbruch der Dunkelheit und einem Obdachlosen der mit einer verstimmten Flöte traurige Lieder spielte war die Atmosphäre "very disturbing".
Zum Abendessen ging es dann nach Soho dass durch seine Nähe zur New York University einige preislich reizvolle Restaurants bietet. So gingen wir zu einem leckeren Thai-Restaurants mit Preisen von circa $10 pro sehr große Portion - das hat schon fast an Kippe-Zeiten in Karlsruhe erinnert!
Sonntag dann das vermeidliche Highlight unseres Trips - New Year's Eve in New York. Tagsüber besuchten wir UNO-Hauptquartier, Grand Central Station und bestaunten die ersten Leute die ihr Quartier am Times Square um 12.00 aufschlugen (wir sollten noch lernen warum). Danach noch Konsumbestaunen bei Macy's und kostengünstiges Aufpolieren der Abendgaderobe bei H&M. Abends ging es dann in ein augenscheinlich feines Hotelrestaurant in Little Italy das Kaans Bruder für den Anlass noch finden konnte. Feines Ambiente und erhöhte Preise ließen einiges erwarten und die Enttäuschung über was kam besonders groß ausfallen: Milena und ich saßen das ganze Essen über im Zug (trotz 5 Beschwerden), 6 Kartoffeln für $7 und auch sonst eher unspektakuläres Essen. Davon schon deutlich frustriert wollten Milena und ich nichts mehr mit der restlichen Abendgestaltung (Stichwort Champagnerflasche für $150 um einen Tisch in der Lounge zu bekommen) zu tun haben und machten uns um elf auf in Richtung Times Square. Diesen konnten wir selbstverständlich nicht mehr direkt erreichen und verbrachten mit einer Menschenmasse in einer Parallelstraße des Broadways die entscheidenden Minuten - wir konnten den Ball-Drop nicht sehen, es gab kein Feuerwerk, und der Spuk war nach 10 Minuten eigentlich vorbei - in Deutschland hat man in manchen Dörfern ein beeindruckenderes Silvester!
Für den letzten Tag hatten wir uns als Abschlußhighlight die Aussichtsplattform des Rockefeller Centers aufgespart - wegen Regen und Nebel konnten wir das jedoch vergessen. Auch der Ersatzplan Metropolitan Museum of Art viel flach da dieses an genau zwei Tagen im Jahr geschlossen ist - 25. Dezember und 1. Januar - spitze! Frustriert entschieden wir uns dem Regen trotzend durch den Central Park zum American Museum of Natural History zu stapfen und verbrachten den Tag mit Bestaunen von Dinoknochen, dem Berühren eines Kometens der älter als die Erde ist und dem Ärgern über das Eintrittssystem mit Aufpreisen für jede zweite Attraktion.
Die Rückfahrt am Dienstag klappte dann sehr gut und ironischerweise war das Wetter wieder spektakulär. Da wir eine Route etwas abseits der großen Interstates wählten konnten wir einen schönen Blick in die USA außerhalb der Metropolen werfen: Scheunen, große Straßen und viel Leere. Dazu noch ein leckeres Frühstück in einem typischen Diner mit All-you-can-drink coffee, pancakes und Rührei. Nach der Rückkehr nach Toronto gegen 17.oo Uhr wirkte meine momentane Heimatstadt fast wie ein Dorf und zurück bleibt eine Erinnerung an eine wirklich beeindruckende Metropole.
Ich freue mich schon auf den nächsten Roadtrip!
4 Comments:
hatte das ding noch ne staembbellbumbe? haettest die maschine ja glatt reparieren koennen wenn ihr liegengeblieben waert.
Nee nen Diesel würde hier doch niemand fahren - warum auch bei einem Spritpreis von $0,85 pro Liter - circa 0,55€...
hm ... und ich dachte silvester in NYC wird der hammer :)
naja so kann man sich täuschen
ab in die dörfer zum feiern!
Naja wenn man sich um 13.00 am Times Square einfindet und dann 11 Stunden ausharrt ist es sicher ne große Party - aber wenn man nur 4 Tage da ist hat man keine Lust nen halben Tag zu warten...
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