"Ende einer Lebensform"
Da ich gerade diese beiden hochinteressanten Artikel ueber das deutsche Hochschulwesen gelesen habe, und ich mich ausserdem in diesen Tagen mit dem Karlsruher Bachelor und Masterprogramm fuer Wirtsschaftsingenieure auseinandergesetzt habe, moechte ich auch noch einpaar Gedanken zum Einfuehren von Bachelor- und Masterschluessen loswerden.
Ende einer Lebensform
Unsere Universität ist tot (quelle Sueddeutsche Zeitung)
Bei genauem Nachlesen der Bachelor und Masterstudienordnung fuer alle Erstsemester ab diesem Sommer faellt doch vor allem auf, wie wenig durchdacht bei der Einfuehrung vorgegangen wird. Grundsaetzlich kann man sagen, dass der alte Diplomstudiengang einfach in ein 3-jaehrigen Bachelor plus einen 2-jaehrigen Masterstudiengang gezwaengt wurde. Es wurden keinerlei Vorlesungen veraendert oder neue Module geschaffen, sondern alte Vorlesungen glatt uebernommen. Zum Glueck hatte ein halbjaehriges Praktikum keinen Platz mehr im 3-jaehrigen Bachelor, sodass der Zwang ein halbjaehriges Praktikum zu machen abgschafft wurde. Welchen Sinn darin besteht nach 3 Jahren einen Abschluss zu besitzen, der zu Haelfte aus Grundvorlesungen in Mathematik, Informatik und wenigen technischen Grundbegriffen besteht, und zu anderen Haelfte in einer Spezialisierung in 2 Semester in der Weite von BWL, VWL, Informatik und Ingenieurwissenschaften besteht, ist aeusserst fraglich.
Dazu verliert man eine Menge an Vorlesungszeit, da man sich an eine Bachelorarbeit setzen muss, deren wissenschaftlicher Betrag doch eher gering sein sollte...
Wenn ich bedenke , was ich nach 3 Semester konnte: ich hatte einpaar Kenntnisse im Fahrzeugbau und Produktionstechnik. Zum anderen war ich nach 3 Semestern noch nicht im Ausland, hatte keine BWL und VWL. Da frage ich mich schon, wer haette mich da eingestellt?!?!
Der folgende Master sieht auch nicht sonderlich spannend aus. Er ist eigentlich eine Fortsetzung von dem was man bisher im Bachelor gelernt hat. Eine besondere Schwierigkeit von Mastervorlesungen ist also nicht auszumachen, da es keinen Unterschied macht, ob bestimmte Vorlesungen im 3. oder 5. Jahr belegt werden.
Ein weiteres interessantes Problem wird sein, wie sich ein einjaehriger Auslandsaufenthalt in ein so striktes Programm einbauen laesst. In meinen Augen ist es unmoeglich!
Eine genauere konzeptionelle Ausarbeitung waere also dringend notwendig gewesen, anstatt es sich im Eilverfahren besonders einfach zu machen.
Wie euch wahrscheinlich beim Lesen, des 2. Artikels aufgefallen ist, passt dieser nicht ganz zu den Problemen des Bachelor/Master, sondern hiermit moechte ich meine Freunde der Geisteswissenschaftler gruessen, vor allem fuer euch scheinen mir die Bachelor und Masterstudienganege noch viel weniger sinnvoll. Ausserdem werde ich meine Position gegenueber Geisteswissenschaftler ueberdenken, was vielleicht interessante Diskussionen mit meinem Muenchner Kollegen ueberfluessig macht! ;-)
Ende einer Lebensform
Unsere Universität ist tot (quelle Sueddeutsche Zeitung)
Bei genauem Nachlesen der Bachelor und Masterstudienordnung fuer alle Erstsemester ab diesem Sommer faellt doch vor allem auf, wie wenig durchdacht bei der Einfuehrung vorgegangen wird. Grundsaetzlich kann man sagen, dass der alte Diplomstudiengang einfach in ein 3-jaehrigen Bachelor plus einen 2-jaehrigen Masterstudiengang gezwaengt wurde. Es wurden keinerlei Vorlesungen veraendert oder neue Module geschaffen, sondern alte Vorlesungen glatt uebernommen. Zum Glueck hatte ein halbjaehriges Praktikum keinen Platz mehr im 3-jaehrigen Bachelor, sodass der Zwang ein halbjaehriges Praktikum zu machen abgschafft wurde. Welchen Sinn darin besteht nach 3 Jahren einen Abschluss zu besitzen, der zu Haelfte aus Grundvorlesungen in Mathematik, Informatik und wenigen technischen Grundbegriffen besteht, und zu anderen Haelfte in einer Spezialisierung in 2 Semester in der Weite von BWL, VWL, Informatik und Ingenieurwissenschaften besteht, ist aeusserst fraglich.
Dazu verliert man eine Menge an Vorlesungszeit, da man sich an eine Bachelorarbeit setzen muss, deren wissenschaftlicher Betrag doch eher gering sein sollte...
Wenn ich bedenke , was ich nach 3 Semester konnte: ich hatte einpaar Kenntnisse im Fahrzeugbau und Produktionstechnik. Zum anderen war ich nach 3 Semestern noch nicht im Ausland, hatte keine BWL und VWL. Da frage ich mich schon, wer haette mich da eingestellt?!?!
Der folgende Master sieht auch nicht sonderlich spannend aus. Er ist eigentlich eine Fortsetzung von dem was man bisher im Bachelor gelernt hat. Eine besondere Schwierigkeit von Mastervorlesungen ist also nicht auszumachen, da es keinen Unterschied macht, ob bestimmte Vorlesungen im 3. oder 5. Jahr belegt werden.
Ein weiteres interessantes Problem wird sein, wie sich ein einjaehriger Auslandsaufenthalt in ein so striktes Programm einbauen laesst. In meinen Augen ist es unmoeglich!
Eine genauere konzeptionelle Ausarbeitung waere also dringend notwendig gewesen, anstatt es sich im Eilverfahren besonders einfach zu machen.
Wie euch wahrscheinlich beim Lesen, des 2. Artikels aufgefallen ist, passt dieser nicht ganz zu den Problemen des Bachelor/Master, sondern hiermit moechte ich meine Freunde der Geisteswissenschaftler gruessen, vor allem fuer euch scheinen mir die Bachelor und Masterstudienganege noch viel weniger sinnvoll. Ausserdem werde ich meine Position gegenueber Geisteswissenschaftler ueberdenken, was vielleicht interessante Diskussionen mit meinem Muenchner Kollegen ueberfluessig macht! ;-)
4 Comments:
Hört, hört!!!!!
Hatte den Artikel heute morgen gelesen und an dich gedacht, mich aber nicht getraut, ihn dir zu schicken, da eine solch positive Reaktion auf die Geisteswissenschaften deinerseits mir völlig unerwartet schienen!!!!
hoffe, dass unsere diskussion trotzdem weitergeht! ;-)
" anstatt es sich im Eilverfahren besonders einfach zu machen" Das ist es ja gerade beeilt hat sich da niemand - viel mehr hat man nichts gemacht obwohl die Umstellung gemäß Bologna schon längst beschlossene Sache war - da dachte man wohl eher dass man es aussitzen könnte...
Hätte man die fünf Jahre sinnvoll genutzt dann bräuchte der nächste Wiwi-Jahrgang nicht bang in die Zukunft schauen ob der Dinge / des Chaos was ihn erwarten wird.
Wir werden uns unser Diplom an die Wand hängen und ins Fäustchen lachen.
und das naechstes mal gibts dann auch wieder bildchen zum anklicken und anschauen
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